Presseberichte

FNP vom 22.03.2018

Christine Kartusch Diese Frau stellt Taschen-Unikate her – demnächst in Hattersheim

Von ESTHER FUCHS Christine Kartusch fertigt in ihrem Atelier in Hattersheim große und kleine Handtaschen an. Ihre Kreationen sind alles Unikate.

Handarbeit: An Christine Kartuschs Nähmaschine entstehen Taschen-Unikate aus Leder.
Foto: Hans Nietner Handarbeit: An Christine Kartuschs Nähmaschine entstehen Taschen-Unikate aus Leder.
Hattersheim. Nichts ist schlimmer, als die gleiche Handtasche an einer anderen Trägerin zu sehen – glauben manche Frauen. Auch Christine Kartusch musste das feststellen. „Es ärgert mich, wenn ich mir eine teure Tasche leiste und dann das gleiche Modell an einer anderen Trägerin entdecke“, sagt sie. Eine Frau möchte doch individuell bewundernswert sein.Genäht hat Christine Kartusch schon seit ihrer Kindheit. Nach dem Abitur absolvierte sie dann ein Studium an der Modeschule, war auch in diesem Bereich beruflich tätig. Später studierte sie Sozialarbeit und arbeitete 14 Jahre in einem Frauenhaus. „Genäht habe ich aber weiterhin.“ Mit dieser Leidenschaft hat sich die gebürtige Österreicherin ihre Ausbildung finanziert. „In Österreich haben wir die Kultur, dass sich Frauen gerne Kleider nähen lassen“, so Christine Kartusch.

Eine Autodidaktin

„Ich fing dann irgendwann an und fertigte mir mal einen Weekender, also eine Wochenendreisetasche“. Das Resultat überzeugte und sie traute sich an weitere Kreationen. Autodidaktisch und unter Zuhilfenahme ihrer erlernten Nähkenntnisse ließ sie ihrer Kreativität freien Lauf. Freundinnen und Frauen auf der Straße sprachen sie an. Im Tatendrang bestärkt, eröffnete sie einen kleinen Laden.

Vor kurzem ist sie in ein Ladenatelier unweit der Ursprungswirkstätte gezogen. In der Weingartenstraße 16a feiert sie am Samstag, 14. April, ihre Neueröffnung.

„Ich habe immer Block und Stift dabei, um Dinge, die mich ansprechen, zu notieren oder aufzuzeichnen.“ Die Notizen liefern neue Denkanstöße während der Fertigung. Neben eigenen Kreationen, arbeitet die Designerin auch auf Kundenwunsch. Die Kunden bestimmen Materialien, Farben und Größe. „Hat die Kundin ein besonderes Kleid oder möchte die Tasche farblich passend zu den Schuhen, stimmen wir alles ab, bis es passt“, erklärt sie.

Die Herkunft der verwendeten Materialien ist ihr wichtig. Das Leder bezieht sie aus Offenbach. Naturprodukte sind ihr wichtig. Vordergründigem Nachhaltigkeitsdenken tritt sie skeptisch entgegen. Sie sagt: „Ich halte nichts von Kunstleder.“ Der Herstellungsprozess dieser Materialien schrecke sie ab. „Naturprodukte mit gewissen Spuren bieten da viel mehr Charme.“ Sie findet, dass Naturprodukte immer künstlich hergestellten Materialien vorzuziehen sind.

Mehrere Arbeitsschritte sind bis zur Vollendung einer Kartusch-Tasche erforderlich. Im ersten Schritt zeichnet Christine Kartusch ihre Idee als Schnittmuster auf Papier. Danach sucht sie passende Materialien, bestimmt Garn, Schnallen, Verschlüsse oder Karabinerhaken. Elegante Futterstoffe runden das Produkt ab. Während des Nähprozesses entstehen individuelle Kunstwerke, handgefertigte Unikate, die die Trägerin jahrelang erfreuen.

Auch Männer kaufen

„Grundsätzlich ist heute alles erlaubt“, sagt Christine Kartusch. Man müsse nicht unbedingt Schuhe und Handtasche in gleicher Farbe tragen, wie noch vor einigen Jahren üblich. Die Fachfrau empfiehlt jedoch, die Tasche in der Größe dem Anlass entsprechend zu wählen. Der Shopper solle am Abend besser durch eine kleine Clutch getauscht werden. Ein schwarzes Outfit könne mit einem bunten Accessoire am Arm aufgepeppt werden. Nicht nur Frauen kaufen bei Christina Kartusch. Auch Männer schätzen die individuellen Arbeiten. Zwischen 200 und 300 Euro muss man für eine „Kartusch“ veranschlagen.